Umbau der alten Schule soll Anfang 2020 starten

 

Seit seiner Gründung vor 13 Jahren entwickelt sich das Mehrgenerationenhaus-Projekt mehr und mehr. ,,Wir haben eine Basis, aber wir sind noch nicht am Ziel“, sagt Michael Witte, Ortsvorsteher von Veringendorf und 1. Vorsitzender des Trägervereins. Einen großen Schritt weiter kommen wollen er und seine Mitstreiter mit dem Umbau der alten Schule in Veringendorf. 

Organisatorisch stützt sich das Mehrgenerationenhaus (MGH) aus zwei Säulen: der Träger- und der Bürgerverein. Der Trägerverein, der lediglich sieben Mitglieder zählt, übernimmt seit 2017 insbesondere bürokratische Aufgaben und bildet das Dach der Organisation. Der Bürgerverein hingegen füllt die Vorhaben des MGHs mit Leben.  

Einsatz gegen Vereinsamung

Die Anfänge des Projekts reichen zurück ins Jahr 2006. ,,Die Stadt wollte aktiv die Begegnungen und Vernetzung der verschiedenen Generationen fördern“, sagt Frau Hepp (Geschäftsführerin). Was bürokratisch klingt, setzt direkt im Alltag der Einwohner an. ,,Ältere Menschen in kleineren Dörfern drohen zu vereinsamen“, sagt Peter Amtage (Ortschaftsrat in Hermentingen und stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins). „Dabei sind sie prinzipiell offen für die Begegnungen mit andern – brauchen aber einen Anstoß.“

Ziel des MGH ist es, Senioren nicht nur untereinander, sondern auch mit jüngeren Menschen in Kontakt zu bringen. Aus diesem Vorhaben sind zahlreiche konkrete Aktionen hervorgegangen. So haben sich in Hermentingen zum Beispiel das Treffen „Talk am Turm“ und ein Adventskaffee etabliert. 

Der s´Veringer Lädele in Veringenstadt dient auch als Ort der Begegnung, etwa für Spielenachmittage. 

Auch in Veringendorf trägt das Projekt Früchte. Über das MGH haben sich Stammtische, Besichtigungen, Theateraufführungen und eine Silvesterparty etabliert. Als Treffpunkte dienen der Bürgersaal und die ehemalige Grundschule, die seit 2006 leer steht. ,,Weil dort nahezu alle Veringendorfer zur Schule gegangen sind, identifizieren sie sich stark mit dem Gebäude“, sagt Michael Witte. Das Problem: Um die Räume richtig nutzen zu können, müssen sie erst einmal grundlegend umgebaut werden.

Umbau kostet 400 000 EURO

Weil den Veringendorfern das ehemalige Schulgebäude so wichtig ist, warben die Verantwortlichen des MGHs auf verschiedenen politischen Ebenen um Geld für den Umbau. ,,Dieser wird voraussichtlich knapp 400 000 Euro kosten“, sagt Alexandra Hepp. Etwa 80 000 davon sollen über Eigenleistungen eingespart werden. ,,Abbrucharbeiten, Innenausbau und Materialien würden engagierte Einwohner selbst übernehmen“, sagt Michael Witte. 65 000 Euro fließen über ein Preisgeld, das das Projekt beim Wettbewerb „Quartier 2020“ gewonnen hatte. Darüber hinaus hoffen die Verantwortlichen auf gut 160 000 Euro aus dem EU-Programm Leader, mit dem Vorhaben im ländlichen Raum unterstützt werden. Die restlichen knapp 100 000 Euro würde die Stadt übernehmen.

Die Pläne für den Umbau sind bereits fertig ausgearbeitet. Demnach sollen zwei ehemalige Klassenzimmer beispielsweise zu Aufenthaltsräumen umgebaut Weden, einer davon mit Küche. Strom- und Wasserleitungen müssen ebenso erneuert werden wie Heizung, Fenster und Toilettenanlagen. ,,Uns fehlt nur noch der Bescheid über die Leader-Förderung“, sagt Alexandra Hepp. Auf den entsprechenden Brief hoffen sie noch vor Weihnachten. ,,Ich bin überzeugt: Wenn sie erst einmal richtig los legen können, sind die Veringendorfer Feuer und Flamme“, sagt Bürgermeister Armin Christ.