– Sachstandsbericht –Vorstellung und Beschlussfassung über das Konzept zur Verwendung des Preisgeldes –
Vorgeschichte
Nach einem sehr erfolgreichen Generationenworkshop im Juli 2015 wurde Veringendorf in das Pilotprojekt „Netzwerk für Generationen“ der Familienfoschung aufgenommen. Hieraus entstand die Impulsgruppe ,,Veringen trifft sich“, die seit Januar 2016 regelmäßig Veranstaltungen mit anschließender gemütlicher Einkehr in der Alten Schuler in Veringendorf organisiert z.B.:
… Stammtisch am Sonntag zu Ehren des ehemaligen Dorfschullehrers oder mit vorheriger Kirchen-, Kraftwerk-, Biogasanlagenbesichtigungen.
… Tanzkurse
… Theaterauftritte
… Seniorentreffs
… etc.
Die Alte Schule wurde von der Impulsgruppe bewusst ausgewählt, weil sie als ehemalige Grundschule ein Identifikationsort für alle Generationen ist. Das ist neben dem unkomplizierten, niederschwefligen Zugang zu den Angeboten sicherlich der wesentlichste Faktor für die durchweg positive Annahme aller Angebote. Die Impulsgruppe wurde zu einer der tragenden Säulen des im Jahr 2015 gegründeten Bürgervereins.
Die renovierungsbedürftige Alte Schule in Veringendorf hat sich zu einem Dorfmittelpunkt entwickelt, der zu einem Offenen Generationentreff werden soll (MGH-Modell). Neben der hohen emotionalen Verbundenheit aller Bürgerinnen und Bürger mit diesem Gebäude ist es auch durch seine Lage (wenig Verkehr, Garten, Freisitzfläche) ein optimaler Platz, der für Begegnungen aller Generationen den nötigen Sicherheit- und Freiraum bietet.
Im Jahr 2017 wurden durch ein Architektenbüro Machbarkeit und Aufwand für die Renovierung begutachtet. Die Ergebnisse wurden grundsätzlich durch ein zweites Architektengutachten im Januar 2018 bestätigt. Das MGH Veringenstadt wurde kürzlich vom Bundesministerium für Senioren, Familie und Jugendliche mit 19 weiteren MGH für den Sonderschwerpunkt „Qualitätskriterien“ ausgewählt. Das Konzept wurde im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Quartier 2020“ des Landes ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von 65 000 Euro gefördert. Die Bewerbung hierfür wurde vom Gemeinderat am 22. Juni 2017 beschlossen. Im Januar 2018 fand ein Workshop mit der Unterstützung der Breuninger Stiftung statt, in dem verschiedene Nutzungsperspektiven für die Alte Schule entwickelt wurden.
Ziele und Vorgehensweise
Die Renovierung und der zukünftige Betrieb der Alten Schule Veringendorf sollen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Unterstützungsstrukturen aufzubauen, (Nah)Versorgung zu sichern und insgesamt die Dorfgemeinschaft zu stärken. Bürgerschaftlichen Engagement und Beteiligungsstrukturen werden gefördert durch:
… Einrichtung eines Stützpunktes für die Nachbarschaftshilfe in der Alten Schule in Veringendorf
… Stabilisierung und Erweiterung des Netzwerkes für Generationen „Veringen trifft sich“
… die Schaffung einer lebendigen „Dorfmitte“
… Aufbau eines Offenen Treffs, einschließlich Jugendraum
… Bildungsangebote, Präventionsangebote (z.B. Elternkurse, Seniorengymnastik, Mittagstisch …), Beratungs- (Sozialstation/Pflegestützpunkt) und Kulturangebote in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungsveranstaltern
Im Auftrag zu „Quartier 2020“ sind weitere Ziele enthalten, die sich aber bei genauer Überprüfung als unrealistisch erwiesen haben: Die Idee, einen Dorfladen einzurichten scheint wirtschaftlich erstmal nicht tragfähig; die Nutzung der Räume in 2. OG ist baurechtlich nicht möglich.
Bürgerbeteiligung
… Bereits der Antrag für den Ideenwettbewerb „Quartier 2020“ wurde mit Bürgerbeteiligung erarbeitet (Kooperation Impulsgruppe „Veringen trifft sich“ und MGH-Koordinatorin) und auch gemeinsam dem Gemeinderat präsentiert.
… Die Besonderheit, dass in Veringendorf ein intensiver, ungezwungener Zusammenhalt der Generationen besteht, der sich bei Alltagsbegegnungen, Aktivitäten und Veranstaltungen gleichermaßen zeigt, soll gestärkt und erhalten werden durch:
- Aktive Jugendarbeit (z. B. frühzeitige Einbindung in die Impulsgruppe)
- Generationenvielfalt in der Impulsgruppe, Wertschätzung der Bedürfnisse aller Generationen, regelmäßige Aktionen zur Stärkung des Generationen-zusammenhalts, den Offenen Generationentreff
- Entwicklung einer Demografiestrategie für die Gesamtgemeinde durch den in 2017 gegründeten Trägerverein Mehrgenerationenhaus Veringenstadt e. V. (Die Kommune hat von der seit 2017 bestehenden Weiterleitungsmöglichkeit der MGH-Aufgabenerfüllung Gebrauch gemacht. Zur Förderung der Beteiligungsmöglichkeiten und der Zusammenarbeit der verschiedenen Interessengruppen ist der Vorstand satzungsgemäß mit je einer Vertretung aus Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft zu besetzen.
… Auch die weitere Umsetzung soll in einem Beteiligungsprozess (s.o: moderierte Beteiligungsworkshops) erfolgen
… Und – nicht zuletzt – erfolgt ein erheblicher Teil der Renovierungsleistungen in Eigenarbeit