Preisträger Quartier 2020 – Veringenstadt

„Quartier“ und „Quartiersentwicklung“ – was ist das eigentlich?

Quartiere sind lebendige soziale Räume, in die Menschen sich einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen. Die Grenzen eines Quartiers sind somit nicht klar fixiert. Vielmehr ist es ein persönlich-räumlicher Bezugsrahmen, mit dem sich die Menschen identifizieren – das kann beispielsweise ein Straßenzug, eine Nachbarschaft, ein Stadtteil oder ein ganzes Dorf sein.


Ziel der Quartiersentwicklung ist es, den sozialen Lebensraum in den Nachbarschaften, Stadtvierteln, Dörfern und Gemeinden zu stärken und eine hohe Lebensqualität sowie Teilhabe für alle dort lebenden Menschen zu ermöglichen. Quartiersentwicklung eröffnet die Chance, das Zusammenleben der Generationen und das Leben im Alter neu zu organisieren und dem steigenden Bedarf an Pflege- und Unterstützungsstrukturen gerecht zu werden. Die Kommune ist dabei als „Motor im Sozialraum“ federführend. Wichtige lokalen Partnern der federführenden Kommune sind zum Beispiel bürgerschaftliche Initiativen, Sozialunternehmen, Kirchen, lokale Wirtschaft, ÖPNV und Gesundheitsanbieter.

Sozial- und Integrationsminister Manfred Lucha übergibt Michael Witte, erster Stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Trägervereins Mehrgenerationenhaus Veringenstadt e. V. den Preis für Veringenstadt 
Quelle: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Im Beisein von Bürgermeister Armin Christ und weiteren ehrenamtlichen Akteuren erhielt Veringenstadt im Weißen Saal des Neuen Schlosses das Preisgeld für die Idee der Verbesserung der Versorgungssituation älterer Menschen und Pflegebedürftiger in der eigenen Häuslichkeit sowie Schaffung einer lebendigen Dorfmitte im Stadtteil Veringendorf. Die Gruppe „Veringen trifft sich“ hat gemeinsam mit der Geschäftsführung des Trägervereins Mehrgenerationenhaus Veringenstadt e.V.  die Antragsunterlagen vorbereitet und nach Vorstellung im Gemeinderat und dessen Unterstützung eingereicht.

Die Dorfschule in Veringendorf hat sich in den letzten 2 Jahren durch die Veranstaltungen der Gruppe „Veringen trifft sich“ zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. „Veringen trifft sich“ – hervorgegangen aus einem Beteiligungsprozess vor 2 Jahren – möchte sich aktiv für die Erhaltung und den Ausbau der Dorfgemeinschaft einsetzen.

Geschaffen werden soll mit dieser „lebendigen Dorfmitte“ ein Begegnungsort, der von Bürgern für Bürger betrieben wird. Der „Offene Treff“ ermöglicht ungezwungene, spontane Begegnungen, die Voraussetzung sind für den Erhalt bzw. die Förderung von außerfamiliären Beziehungen. Als Sitz der Nachbarschaftshilfe könnte die Dorfschule auch eine Anlaufstelle für alle Hilfe- und Ratsuchenden des Ortes werden. Dieses Klima der „Offenheit“ trägt dazu bei, dass Hilfe – wie früher auch – unkompliziert untereinander geregelt werden kann.

Durch die erfolgreiche Teilnahme am Ideenwettbewerb „Quartier 2020“ stehen für das Projekt 65.000 Euro zur Verfügung. Preisträger und damit auch Preisgeldempfänger sind grundsätzlich die Kommunen. Der Gemeinderat benötigt für die Entscheidungsfindung ein Konzept von der Gruppierung des Bürgervereins Veringenstadt e. V.  „Veringen trifft sich“. Die Grundlagen dafür wurden an einem Klausurtag am 27. Januar 2018 mit Unterstützung von Frau Götz und Herrn Klenk von der Breuninger Stiftung erarbeitet. Derzeit wird ein Konzept zur Umsetzung erstellt, das evtl. eine weitere Antragstellung für die Fortführung des Ideenwettbewerbes „Quartier 2020“ zum Ziel hat oder die Beantragung von anderen Förderprogrammen.